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Inzuchtkoeffizient (IK)

Der Inzuchtkoeffizient ist ein zahlenmäßiger Ausdruck der Wahrscheinlichkeit dafür, dass beide Allele eines Gens von einem einzigen gemeinsamen Vorfahren stammen. Ein erhöhter Inzuchtkoeffizient führt also zu einer höheren Reinerbigkeit der Nachkommen.

Weil die allermeisten erblichen Krankheiten rezessiv vererbt werden, erhöht ein größerer IK das Risiko für das Auftreten solcher Erbkrankheiten. Das gilt besonders, wenn die Zahl der in der Zucht verwendeten Hunde relativ klein ist, also auch beim Siberian Husky.

Für die Berechnung werden alle Ahnen, die sowohl in der Vater- als auch in der Mutterlinie mehrfach vorkommen, eingerechnet.

Die Formel hierzu wurde von Sewall Wright, dem Begründer der Populationsgenetik entwickelt.

 

(F_I=Σ(1/2)^(n_1+n_2+1) · (1+F_A_i)

n_1 = Anzahl der Generaationen vom Vater zum gemeinsamen Ahnen
n_2 = Anzahl der Generationen von der Mutter zum gemeinsamen Ahnen
F_A_i = Inzuchtkoeffizient des gemeinsamen Ahnen

Die Berechnung des IK erfolgt in der Datenbank des SHC standardmäßig über 5 Generationen. Dies ist die IK-Information, die in der Tabelle angezeigt wird. Lässt man sich von einem Hund das Pedigree anzeigen, so wird die Berechnung von IK, AV und IV immer für die Anzahl der Generationen des Pedigrees durchgeführt (3 bis 7 sind möglich).

Liegt keinerlei Inzucht vor, so erreicht man beispielsweise einen Wert von 0 %, bei einer Verpaarung von Vollgeschwistern oder Elternteil mit Kind erhält man einen Wert von 25 %.

Achtung:

(1) Da der Inzuchtkoeffizient (IK) lediglich den Verwandtschaftsgrad zwischen den beiden Elterntieren widerspiegelt, erhalten wir bei der Verpaarung von zwei stark ingezüchteten Hunden, die aber aus zwei nicht miteinander verwandten Linien kommen, einen IK von 0 %, da keine gleichen Ahnen auf der Seite des Vaters und der Mutter vorkommen.
Daher bietet der IK allein noch keine sehr wertvolle züchterische Information. Erst durch die zusätzliche Berechnung des Ahnenverlusts (AV) und den Vollständigkeitsindex (VI)  bekommt man ein genaueres Bild über den vorliegenden Grad der Inzucht.

(2) Auf Grund unvollständiger Informationen über die Ahnen (z.B. bei Import-Hunden oder Verwendung von Hunden aus anderen Zuchtvereinen) kann es vorkommen, dass zurückliegende Generationen für einen Hund nicht oder nicht umfassend genug erfasst sind. Das führt dann dazu, dass die Werte für den IK nicht verlässlich ermittelt werden können. Erkannt werden kann dies am Vollständigkeitsindex VI. Nur wenn dieser den Wert 100% hat, können IK und AV korrekt ermittelt werden.

Die Optimalwerte wären: IK = 0 % und AV= 0 % und VI = 100 %

Faustregel:
Gut: AV <= 15 % und IK <= 6% bei VI = 100 %
Schlecht: AV > 15 % und IK > 6 % bei VI = 100 %

Bei einem VI < 100 % ist der wirkliche IK möglicherweise größer als der berechnete IK. Der AV kann in diesem Fall sowohl kleiner als auch größer sein als der berechnete Wert.


 

 

 
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